Das Wort Spagyrik stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Trennen und Vereinen“. Es beschreibt sowohl das Herstellungsverfahren, als auch die damit verbundene Therapieform.
Im Mittelpunkt dieses therapeutischen Systems stehen die durch den besonderen Herstellungsprozess aus Pflanzen, Metallen und Mineralien gewonnenen spagyrischen Essenzen mit einem großen energetischen Potential. Im engeren Sinne ist also die Spagyrik – auch Scheidekunst genannt – die praktische Anwendung der Alchemie zur Arzneimittelherstellung.
Für den Vorgang des Trennens (spaein) haben Paracelsus und seine Anhänger unterschiedlichste Verfahren entwickelt, um das „Arcanum“ (Geheimmittel, Wundermittel) einer Droge herauszulösen. Gärung, Destillation und Veraschung waren dabei wichtige Hilfsmittel, deren sie sich neben vielen anderen bedienten.
Die besonderen Aufbereitungsverfahren der Spagyrik sind eng mit ihren Vorstellungen verbunden. So geht die Spagyrik davon aus, dass alles Existente Ausdruck einer allumfassenden, unsichtbaren Lebenskraft ist. Diese Lebenskraft findet sich gleichermaßen in Pflanzen, Tieren und Menschen. Die Aufgabe des Spagyrikers ist es nun, die verborgene Kraft, die für jede Pflanze typisch ist, nutzbar zu machen. Bei der schrittweisen Aufbereitung steht für den Spagyriker stets die Erhöhung, Veredelung und Entgiftung des Ausgangsmaterials im Vordergrund. In der Spagyrik wird diese Verfeinerung auch als „Läuterung“ bezeichnet.
Der Spagyriker geht davon aus, dass in der Lebenskraft drei unterschiedliche Wirkkräfte, die Prinzipien Sal, Sulfur und Mercurius, wirksam sind. Gemeint sind damit die Wesenszüge dieser Elemente, die sich in allem Lebendigen wieder finden. Sal bezeichnet das materialisierende, erdhafte Prinzip, Sulfur das beseelende, feurige und Mercurius das belebende, geistige Prinzip, das zwischen den ersten beiden steht und vermittelt. Beim Menschen kommen sie als Körper, Geist und Seele zum Ausdruck, die erst in ihrer Verbindung den Menschen ausmachen und in enger Wechselwirkung zueinander stehen.
(aus: Richter, Schünemann: "Spagirisch heilen", Foitzick-Verlag, München 2000)
Im Zentrum steht die Beeinflussung der „Lebenskraft“, die alle Teile im Körper zu einem organischen Ganzen zusammenfügt, den Organismus belebt und beseelt, auf Störungen jedoch auch immer ganzheitlich reagiert.
Das Erklärungsmodell weist Parallelen auf zu anderen biodynamischen Heilverfahren wie Homöopathie, Schüßler-Salze, Bachblüten und anthroposophischer Medizin.
Die Spagyrik geht davon aus, dass jede Pflanze neben ihrer stofflichen Zusammensetzung auch eine ihr eigene Lebenskraft besitzt. Erst die stofflichen Bestandteile gemeinsam mit dieser Energie machen die gesamte Heilkraft einer Pflanze aus. Die spagyrische Aufbereitung fängt dieses große energetische Potential der Pflanze in ihrer Essenz ein. Eine spagyrische Therapie gibt Anstoß zur Aktivierung der Lebenskraft, setzt Wirk- und Selbstheilungskräfte frei und unterstützt so auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene den Gesundungsprozess. So können tiefgreifende Krankheitsursachen überwunden werden und ein aus dem Gleichgewicht geratener Körper in den gesunden Zustand zurückgeführt werden.
Spagyrische Arzneimittel können die Vitalität des Organismus gezielt stärken, die Entgiftung des Körpers ankurbeln und so zu einer spürbaren Entlastung des Stoffwechsels beitragen. Viele funktionelle Erkrankungen lassen sich fast ausschließlich mit der spagyrischen Heilweise therapieren, bei schwerwiegenderen und auch degenerativen Leiden dient sie gut als unterstützende Behandlungsmethode.
Auch lassen sich mit den spagyrischen Medikamenten hervorragend Organeinreibungen durchführen.
Spagyrik gehört zur Erfahrungsmedizin und entzieht sich einer objektiven, naturwissenschaftlichen Erklärung. Die spagyrische Wirkung beruht auf dem energetischen Potential der Essenzen.
Ich arbeite in meiner Praxis sehr gerne mit den spagyrischen Medikamenten, vorzugsweise mit folgenden Herstellern:
Die Spagyrik lässt sich grundsätzlich mit allen naturheilkundlichen Methoden kombinieren, insbesondere mit der Biochemie nach Dr. Schüßler sowie der phytotherapeutischen und homöopathischen Heilweise.